Selbst die Hunde ... Juli ist nun ganz hab
Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr
Evangelium des 20. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr A: „Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.“ (Mt 15,21–28)
Dass Hunde Brot essen würden, kann ich mir gar nicht vorstellen, heute zum Beispiel aß ich eine Unmenge Himbeeren, und Hunde essen eher Fleischliches. Ich kann mir gar nicht vorstellen, trotz meiner Unfunktionalität jeden Tag so viel Obst serviert zu bekommen: Himbeeren, Weinbergpfirsiche, Kirschen, Zwetschken, Marillen, Nektarinen!
Diese Woche ist im Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg, wo ich auch einmal Postulant gewesen bin, ein neuer Propst gewählt worden: Anton Höslinger ist 53 Jahre alt, ein gebürtiger Klosterneuburger und hiemit der 67. Propst des Stiftes. Vorher war dort Bernhard Backovsky lange Propst, bis er im Mai 2021 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist. Voll Ehrfurcht entbiete ich Herrn Propst Anton Höslinger alles, alles Liebe und Gute!
Mein Vata hatte eine Art Liebesbeziehung zu seinem Pferd Max und vice versa auch Max zu ihm. Jahrelang gingen die beiden ackern, und als der Fleischhacker mit seinem Lastauto in den Hof gefahren kam, und der Vata den Max damals ins Auto geleitete, hatte ich den Eindruck, der Max freut sich, er schritt frohgemut ins Auto, denn der Vata hatte ihm an diesem Tag keinen Halfter umgebunden. Mein Vata aber hatte Tränen in den Augen.
Oh Gott, Frau Kathi hatte lange Jahre einen befreundeten Hund, Juli, den Hund ihres Chefs, doch dann wechselte sie ihren Arbeitsplatz. Jetzt hat sie ihren Ex-Chef wieder getroffen, doch Juli ist nun ganz hab und würdigt Kathi keines Blickes mehr.
Meine Ungemutheit ist sehr parallel zum frohen Mut, mit dem Max ins Lastauto ging, Max konnte ja nicht ahnen, was der Fleischhacker vorhatte. Und ich kann bis heute nicht ahnen, wie schwer es ist, Vater zu werden beziehungsweise zu sein.
Jedenfalls der Max, das Pferd meines Vatas, und Juli, der Hund von Kathi, sind doch auch mindestens evangeliumsreif!