Wenn die Culture clasht
Genau 16 persische Wörter überfallen Mona immer wieder und erinnern sie daran, dass die Sprache, die sie täglich spricht, nicht ihre Muttersprache ist. Als Tochter iranischer Eltern in Teheran geboren, lebt sie seit ihrer frühen Kindheit im Westen. Zwei sehr unterschiedliche Kulturen prägen ihr Leben. Eine Reise in den Iran nach dem Tod der Großmutter wird für Mona zur Konfrontation mit der eigenen Herkunft. Sie beginnt Wörter wie „Maman Bozorg“ oder „Morde-Schur“ zu übersetzen.
Für ihren kurzweiligen Culture-Clash-Roman „Sechzehn Wörter“ erhielt Nava Ebrahimi den Österreichischen Romandebütpreis 2017. Die im Iran geborene, in Deutschland aufgewachsene Autorin und Bachmannpreisträgerin lebt seit einigen Jahren in Graz.
Nun bringt Margit Mezgolich Ebrahimis Erstling auf die Bühne. Die Regisseurin hat sich mit ihrer Gruppe Theater Ig Fokus auf die Vertheaterung von Romanen an theaterfernen Orten spezialisiert. Mezgolich inszenierte schon Daniel Wissers Buch „Königin der Berge“ kurzweilig und intim. Anna Weidenholzers „Der Winter tut den Fischen gut“ geriet unter ihrer Regie zu einem humorvollen und zugleich berührenden Abend. Auf die dritte Produktion der Off-Theater-Truppe darf man also durchaus gespannt sein.