Ich bin der Björn Borg der Waschmaschine
Während ich das hier schreibe, rotiert gerade eine Trommel Dunkles im Bad; die Art von Dunklem, für die man Black Sensitive in die Dosierkugel gießt. Ich habe mich von dem schon recht vollen Wäschekorb nicht in Panik versetzen lassen, ich habe wie ein erfahrener Grundlinienspieler zugewartet, bis ich wusste: Jetzt krieg ich die ganze Trommel voll, das ist mein Matchball, ich bin der Björn Borg der Waschmaschine! Von allen Haushaltsgeräten steht mir, sieht man von jenem, das die Biere kalt macht, ab, die Waschmaschine am nächsten. Zwischen die Waschmaschine und mich passt kein Blattl Papier.
Ist eine Runde Geschirr durch, räume ich das nicht immer gleich aus, um meiner Frau die Chance zu geben, auf die zarten „Hol uns raus!“-Rufe der Tassen, Teller und Gläser zu reagieren; auch wenn sie nach bald 20 Jahren noch immer nicht weiß, wie die Töpfe korrekt ins Halbkreisschwenkkästchen eingeordnet und ineinandergeschoben gehören. Beim Wäschewaschen, insbesondere beim Befüllen der Trommel aber, lasse ich als Waschganganankast niemanden anderen ran. Was meine Frau da reinstopfen würde, ist schier der gottlose Horror! Ein zuchtloses Durcheinander von Hell und Dunkel, Baumwolle und Synthetik, Feinwäsche und Ausreibfetzen – ein einziger Swingerklub ohne Venerologiezertifikate.