Wien, wo es isst: Hofburg
Kulinarischer Grätzel-Rundgang

Grafik: Arge Karto
Heldenplatz, Burggarten, Palmenhaus, Schmetterlingshaus, Schatzkammer, Hofreitschule, Ephesos-Museum, Nationalbibliothek, Weltmuseum und Sisi-Museum – die Wiener Hofburg ist ein Tourismus-Magnet. Erstaunlich: Das äußert sich hier aber nicht so wie in Schönbrunn in belangloser wie überteuerter Abfertigungs-Gastronomie, vielmehr gibt es in der und um die Hofburg Lokale, die echt was zu erzählen haben.
Am wenigsten würden wir das vielleicht im Café in der Spanischen Hofreitschule erwarten: Bisher immer eher eine ungeliebte Notlösung, mittlerweile wirkt das Café, in das man an den Besucherschlangen vorbeischlüpft, eigentlich recht aufgeräumt, hat im Hof des Michaelertrakts den verstecktesten Schanigarten der Stadt neben der Pferdeführanlage, und jetzt kommt’s: indoor eine eigene Schau-Schnapsbrennerei. In den funkelnden Kupfer-Kolonnen wird angeblich der hauseigene Gin „Majestoso“ gebrannt – dass es sich um reine Dekoration handelt, könnte freilich auch sein. Wie auch immer, um 40 Euro kann man eine Flasche mitnehmen, um € 6,60 ein Stamperl davon leeren.