Aids und der Elefant im Raum
Louis kommt heim, erstmals nach vielen Jahren. Die Mutter ist da. Die Schwester. Der Bruder. Die Louis noch unbekannte Schwägerin. Es ist der Höhepunkt der Aids-Pandemie. Er möchte erzählen, dass er bald am Virus sterben wird. Doch dann sind da nur die alten Konflikte und er sagt nichts.
Das Unausgesprochene zieht sich durch Jean-Luc Lagarces Drama „Einfach das Ende der Welt“. Das könnte durchaus spannend sein, aber in der Inszenierung von Matthias Köhler will der Elefant im Raum nicht wirklich greifbar werden. Techno und Green Day, Walkman und Plateauschuhe verorten das Stück im schlichten, weißen Setting in den 1990ern. Ansonsten schaut man vor allem einer Familie beim Streiten zu.
Kosmos Theater, Fr, Sa, Mi, Do 20.00