Die soziale Gesinnung Jesu imponiert mir
Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr
Evangelium des 23. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr A: „Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,15–20)
Au weh, mein Leben lang allein, nirgendwohin konnte ich mich integrieren. Und auch eine innige Liaison ist mir nie gelungen. Ich hätte so gerne Pfarrer werden wollen, doch leider habe ich die Matura nicht geschafft und wurde Pastoralassistent. Immer höre ich, dass Gott unserereins beziehungsweise meinereins liebhat. Schon immer hat mir die soziale Gesinnung Jesu ganz besonders imponiert.
Der Geburtstag von Jesu Mutter, der heiligen Maria, wird jedes Jahr am 8. September gefeiert. Und es war mir immer so eine Freude, wenn sich da auf dem Draht der Stromleitung meiner Eltern eine ganze Schar Schwalben versammelte, um in den Süden furtzufliegen. („Zu Maria Geburt fliegen die Schwalben furt.“)
Ich hab mich auch sehr beschäftigt mit den Eltern Joachim und Anna, Vater und Mutter der heiligen Maria. Mich hat vor allem beschäftigt, wie die Bibel genau berechnet, wie lange ein Kind im Mutterleib benötigt. Ich persönlich bin nie auf die Idee gekommen, Elternschaft anzustreben.
Im Oktober 2023 erscheint Martin M. Lintners neues Buch „Christliche Beziehungsethik: Historische Entwicklungen – Biblische Grundlagen – Gegenwärtige Perspektiven“ mit den Resultaten von mehr als zehnjähriger Forschung. Der Südtiroler Geistliche Martin Lintner erscheint mir als begrüßenswert. Doch der Vatikan erkennt Herrn Lintner nicht als gewählten Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen an.
Stein des Anstoßes ist Martin M. Lintners Haltung zur katholischen Sexuallehre. Er weist schon seit Jahren (z.B. in seinem Buch „Den Eros entgiften“, 2011) darauf hin, dass diese wichtige Themen unserer Zeit nicht berücksichtigt, und fordert deren Erneuerung. Die Kirche soll, statt den Menschen vorzuschreiben, wie diese zu leben haben, versuchen, deren Gewissen zu bilden, sodass die Menschen in der Lage sind, in Fragen der Partnerschaft und Sexualität verantwortungsvolle, freie Gewissensentscheidungen zu treffen.