Funkhouse down
Das RadioCafe im Wiener Funkhaus hat wieder offen. Wie lange, weiß keiner

Askin Dogan betreibt das Buffet im Rabenhof Theater und jetzt auch das RadioCafe (Foto: Heribert Corn)
Ö1 und FM4 zogen schon aus, Radio Wien und Wien heute sind noch da, aber auch nicht mehr lange. Das vor 25 Jahren gegründete Radiokulturhaus dürfte als Veranstaltungsort wohl weiterbestehen, aus dem Rest des in den 30er-Jahren gebauten, charismatischen und seit 1999 teilweise unter Denkmalschutz stehenden Funkhaus Wien werden Luxuswohnungen.
Als der ORF vor 25 Jahren das Radiokulturhaus als quasi unmittelbaren Kulturkanal zwischen Sender und Rezipienten im Funkhaus erdachte, war erstaunlicherweise auch ein Lokal im Konzept dabei. Man ließ es von André Heller erdenken und vom Stararchitekten Adolf Krischanitz im Stil historischer Tonstudios gestalten, in Gestalt von Mario Manessinger engagierte man einen der damals interessantesten Gastronomen der Wiener Lokalszene.
Nur sind Konzept und Wirklichkeit halt oft zwei Paar Schuhe, vor allem, wenn’s um Gastronomie geht: Den ORF-Mitarbeitern war das RadioCafe zu teuer, sie gingen lieber weiterhin in die Kantine mit dem schönen Ausblick auf den Sportplatz vom Theresianum. Der Zustrom externer Gäste war jetzt auch nicht so üppig, schließlich handelte es sich beim RadioCafe um ein recht beengtes Souterrain-Lokal und Krischanitz’ Innenausstattung ist vieles, aber nicht besonders einladend.