Seilers und Moldens neues Album: Kröten haben schöne Augen
Der Musiker Christopher Seiler macht lauten Austropop, Ernst Molden poetische Dialektmusik. Nun nahm das gegensätzliche Duo ein gefühlvolles Album auf

Christopher Seiler und Ernst Molden vor dem Toboggan, dem 110 Jahre alten Rutschturm im Wiener Prater (Foto: Heribert Corn)
Die Spätsommersonne scheint auf den Toboggan, den Rutschturm im Wiener Prater. Seit über einem Jahrhundert ragt er in den Himmel. Zwischen den Adrenalingeräten Turbobooster und Tornado wirkt der Turm aus der Zeit gefallen. Wer rutschen will, muss sich in einen Jutesack setzen.
Der Dichter und Liedermacher Ernst Molden hat vor knapp zehn Jahren ein Lied über den „rudschduam“ geschrieben. Darüber, dass die Kinder immer heimlich rutschen, weil es die Mütter verboten haben. Denn einmal soll jemand beim Rutschen aufgespießt worden sein, weil „do mittn en da kuavm a muadsdrumm schiefa ausseschded“.
Molden wartet am Eingang zum Rutschturm, schwarzer Hut, dunkle Sonnenbrille, eine lange blau-weiße Kette um den Hals. Er raucht und unterhält sich mit dem Besitzer des Toboggan.