Was bringen eigentlich Wissenschaftspreise?
Wer hat, dem wird verliehen. Die Forschung weiß erstaunlich wenig darüber, was Wissenschaftspreise eigentlich bringen

Am 14. September werden die Ig-Nobelpreise verliehen. Die bisherigen Trophäen sammelt der Preisstifter Marc Abrahams zuhause in Boston. Das Preisgeld: zehn Trillionen Simbabwe-Dollar. Der Geldschein ist ein paar Eurocent wert (Foto: Marc Abrahams)
Der Preis ist aus Papier. „Ig Pseudo Cola“ steht auf den rechteckigen Boxen, die bei der Ig-Nobelpreiszeremonie am 14. September an die zehn Gewinnerteams verliehen werden. „Die Trophäen sollen möglichst wenig wert sein“, sagt der Wissenschaftsjournalist Marc Abrahams, der die ignoble, also unwürdigen Preise für skurrile Forschung seit 1991 verleiht. Seit der Pandemie findet die Zeremonie online statt. Auf dem Regal hinter ihm in seiner Bostoner Wohnung türmen sich die Auszeichnungen der letzten Jahre: ein Blumentopf, ein Styroporkopf, ein Schaumstoffwürfel.
Abrahams ehrt Forschung, die zuerst zum Lachen und dann zum Nachdenken bringt. Etwa, wie sich der Herzrhythmus zweier Frischverliebter verändert (der Rhythmus synchronisiert sich) oder ob sich die Bartmode entwickelte, um Schläge ins Gesicht abzufedern (vermutlich ja). Zugleich nimmt der Preis auch den Wissenschaftspreis als Institution aufs Korn.