Wer schön sein will, muss leiden – ein Leben lang
Nachhilfe

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Meiner Erfahrung nach ist die Gegenleistung von Männern, die man als Frau für Attraktivität bekommt, meist schlicht und ergreifend ein Mindestmaß an Respekt, und zwar nur dann, wenn man einer bestimmten Idee von Attraktivität entspricht“, schreibt Sophie Passmann in ihrem Buch „Pick Me Girls“. Darin berichtet sie offen über ihre Schönheitseingriffe und warum diese nicht ihrem Feminismus widersprechen. Diese These sorgte vergangene Woche in den sozialen Medien für Aufregung. Zeitgleich erschien auch das Buch „Hässlichkeit“ von Moshtari Hilal, in dem die Künstlerin Ursprünge gängiger Schönheitsnormen beleuchtet. Wieso dreht sich gerade (wieder) alles um das Aussehen?
Schönheitsideale gab es immer schon, doch mit den sozialen Medien haben sich die Grenzen noch einmal verschoben. Chirurginnen* berichten, dass immer mehr jüngere Mädchen zu ihnen kommen und sich wünschen, wie auf ihren Fotos mit Filtern auszusehen. Momentan sind das vor allem schlanke Körper, dicke Lippen und glatte Haut. Zusätzlich zu dieser Intensivierung des Schönheitsdrucks findet auch eine Extensivierung statt, schreibt die Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Lechner in ihrem Buch „Riot, don’t diet“: Heute müssen immer jüngere Kinder, Schwangere, ältere Frauen gut aussehen, außerdem werden immer neue Körperregionen, die schön sein müssen, „entdeckt“.