Ein Spatz im Gespräch: „Sie sollten uns nicht in die Hand nehmen!“
Spatzen sind keine schillernden Pfaue, sie tragen lieber schlichtes Braun und Grau. Aber sie nehmen sich kein Blatt vor den Mund und melden sich lautstark, wenn ihnen etwas nicht passt. Ein Gespräch mit einem echten Wiener, der nicht untergeht

Spatzen brauchen pro Kilogramm Körpergewicht zehnmal so viel Nahrung wie Menschen, um ihre Körpertemperatur auf 42 Grad halten zu können (Foto: iStock/Andrew Howe)
Haussperlinge haben seit circa 10.000 Jahren eine enge Bindung zu Menschen aufgebaut. Als Getreide und Saatgut fressende Konkurrenten wurden sie im Gegensatz zu anderen Vogelarten nicht bewundert, sondern sogar in regelrechten Spatzenkriegen verfolgt. Anders als bei Kindern, von denen man früher einforderte, sie sollten zu sehen, aber nicht zu hören sein, gilt das nicht für Spatzen. Meist hört man sie in Schwärmen durch die Parks marodieren und sich dabei mit überraschender Lautstärke unterhalten.
Früher waren Spatzen überall zu sehen, in letzter Zeit sind sie aber etwas seltener geworden. Kein Grund zur Beunruhigung, denn das Glück ist, wie man in Wien sagt – ein Vogerl.
Falter: Spatz von Paris war der Spitzname der Chansonsängerin Édith Piaf. Eines ihrer berühmtesten Lieder war „Je ne regrette rien“, auf Deutsch „Ich bereue nichts“. Sie sind ein Spatz aus Wien, was bereuen Sie nicht?