Die Angst vor Frauenkörpern
Nachhilfe

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Da wären wir also wieder. Österreich diskutiert erneut darüber, was junge Frauen tragen dürfen. Ich habe kurz vor den Sommerferien, nachdem eine Direktorin Eltern in einem Brief dazu aufforderte, ihre Töchter anständig zu kleiden, schon einmal darüber geschrieben, wieso Kleidungsvorschriften an Schulen die falsche Konsequenz sind. Daraufhin bekam ich fast ausschließlich negative Resonanz. Ein Leser bezeichnete Schülerinnen als „erotisch sein wollende Barbie-Puppen“ und gab den jungen Frauen eine Mitschuld am Gesamtbild, „das ihrer Selbstbestimmtheit nicht zuträglich ist“.
Die meisten argumentierten, dass man sich ja auch im Berufsleben angemessen kleiden müsse. Diese Argumentation ist zu kurz gedacht, denn für Jugendliche ist Schule kein Arbeitsplatz, nur weil er für das Lehrpersonal einer ist. Schule ist ein Ort, an dem sie vor allem Zwischenmenschliches lernen, Werte mitbekommen, andere Lebensrealitäten kennen- und respektieren lernen. Gerade die Schule wäre also der ideale Ort, um Jungen beizubringen, dass Mädchen sich kleiden können, wie sie wollen, ohne dass das ihnen das Recht gibt, sie anzustarren, zu fotografieren, anzugreifen – zu belästigen.